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Big Brother is watching you! Der Laserdrucker als Spion?

Aller Laserdrucker MarkenAber andere Druckerherstellern auch. Das ist kein Aprilscherz sondern bittere Realität. Möglich wird diese Überwachung durch den Machine Identification Code (MIC) (Weitere Informationen bei Wikipedia). Dabei wird ein Muster aus gelben Punkten in den Ausdruck integriert. Bei normaler Betrachtung des Dokumentes sind diese Farbpunkte natürlich nicht sichtbar. Durch diesen Code kann ein Ausdruck eindeutig einem bestimmten Farblaserdrucker oder Farbkopierer zugeordnet werden. Der Code beinhaltet nämlich, neben Druckdatum und Uhrzeit, auch die Seriennummer des Gerätes.

Warum wird dieser Code erzeugt ?

Über diese Seriennummer ist es dann einfach den Druckerhersteller, dann das Land, den Vertriebskanal und den Käufer zu ermitteln. Damit ist zumindest der Erstbesitzer des Druckers eindeutig zu identifizieren. Tintenstrahldrucker, Schwarzweiss-Laserdrucker und sonstige Drucker sind soweit bekannt bisher (noch) nicht davon betroffen. Gefunden wurde dieser Farbcode bisher auf vielen, nicht allen, Drucker und Kopierer der Hersteller Brother, Canon, Dell, Epson, Hewlett Packard, IBM, Konica Minolta, Kyocera, Lanier, Lexmark, Panasonic, Ricoh, Savin, Toshiba und Xerox. Einzig die Hersteller Xerox und Hewlett Packard haben bisher offiziell das Vorhanden sein des Codes bestätigt. Der Code von Xerox ist wohl mittlerweile auch entschlüsselt worden. Dagegen sind bei Samsung und OKI bisher noch keine Codes gefunden worden. Es ist jedoch davon auszugehen, dass alle Druckerhersteller von Geheimdiensten zur Integration der Codes verpflichtet wurden. Die Electronic Frontier Foundation welche die Ausdrucke analysiert hat, teilt dazu mit, dass die laut per Gerichtsbeschluss eingeklagten und vorliegenden Regierungsdokumenten, alle Hersteller von Laserdruckern von den Geheimdiensten zur Integration des Codes verpflichtet wurden. Das Erzeugen dieses Codes ist vom verwendeten Toner völlig unabhängig da er über den Laser in das Druckbild integriert wird lässt sich auch nicht verhindern.

Die offizielle Begründung, dass mit diesem Code Dokumentenfälschungen und Falschgeld zurückverfolgt werden soll, scheint auf den ersten Blick plausibel. Allerdings muss man sich dann fragen was Geheimdienste mit der Verfolgung dieser Straftaten zu tun haben. Als Nutzen für den Geheimdienst lassen sich wohl eher die Zurückverfolgung von Dokumenten oder Quellen von unbequemer Journalisten oder Aktivisten erklären. Natürlich wird auch hier immer auf die Möglichkeit zur Terrorabwehr als Argument genannt. Aber welcher Terrorist druckt seine Baupläne aus und lässt sie dann herumliegen oder versendet sie per Brief ? Hier werden wohl Interessen verfolgt die nicht so klar zu durchschauen sind. Tatsache ist, das es diesen Code auf den Ausdrucken gibt und sich die Hersteller sträuben dieses zu zu geben.

Die technische Seite des Farbcodes: (Bildquelle Wikipedia)Farbcode bei Color Laserdruckern

Die im Ausdruck integrierte Markierung besteht aus einem Punktraster das über das ganze Druckfeld verteilt ist. Die Punkte sind gelb und haben einen Durchmesser von einem Zehntel Millimeter. Auf einem DIN-A4-Blatt erscheint er ca. 150 Mal. Dadurch ist es möglich einen Ausdruck auch dann zu identifizieren wenn nur noch Fragmente davon vorhanden sind. Vor einiger Zeit wurde bereits vom Chaos Computerclub erklärt, dass Farbkopierer eine Markierung in einer Matrix von 32 × 16 Punkten vornehmen und somit eine Datenmenge von 64 Byte unterbringen können. Inwieweit diese maximale Datenmenge auch genutzt wird ist allerdings nicht bekannt.

Sie möchten wissen ob Ihr Drucker diesen Code erzeugt? Das ist recht einfach herauszufinden. Erzeugen Sie einen Ausdruck oder Kopie. Scannen Sie das Dokument ein und vergrößern dann das Bild. Verstärken Sie mit Ihrer Bildbearbeitung den gelben Farbkanal. Das sollte genügen um das Punktmuster erkennen zu könnnen. Sollten Sie im Besitz einer UV Lampe sein so können Sie mit diesem Licht die Punkte problemlos sichtbar machen.

Es ist im übrigen völlig gleichgültig ob Sie original oder recycelte Toner und Trommeleinheiten nutzen. Leider erzeugen auch alternative Toner dieses Farbmuster, da dies vom Drucker selbst gesteuert wird und der Toner eben nur das "ausführende Organ" ist. Das hat alles nichts mit den mitlerweile auf Tonermodulen angebrachten Chips zu tun.

Die rechtliche Seite, Schutz der Privatsphäre

Sollten Sie erfahren, das Ihr Drucker diesen Farbcode ausgibt könnten Sie ihn an den Hersteller zurück geben. Das Argument dazu ist, das Sie nicht darauf hingewiesen wurden. Damit greift die Beratungshaftung, da in keinem Verkaufsgespräch oder Handbuch darauf hingewiesen wird das der Code erzeugt wird. Wenn Sie also Ihre Privatsphäre schützen wollen, sollten Sie entweder keine Dokumente mit persönlichen Daten wie z.B. Arztbriefen, Bankauszügen oder anderen persönlichen Daten, mehr auf diesen Drucker drucken oder sich einen Tintenstrahldrucker kaufen. Bei diesen Druckern wird der Farbcode nämlich, zumindest bis jetzt, nicht erzeugt.

Die Hersteller Xerox und HP bestätigen das Vorhandensein dieser Codes. Dazu 2 Zitate der Hersteller.

Xerox:„Das Digitale Farbdrucksystem ist entsprechend den Forderungen zahlreicher Regierungen mit einem fälschungssicheren Kennzeichnungs- und Banknotenerkennungssystem ausgerüstet. Jede Kopie wird mit einer Kennzeichnung versehen, die nötigenfalls die Identifizierung des Drucksystems ermöglicht, mit dem sie erstellt wurde. Dieser Code ist unter normalen Bedingungen nicht sichtbar.“[6]

HP: HP bestätigt, in allen eigenen Druckern MIC integriert zu haben. Laut HP Deutschland kann keine Firmware ohne MIC bereitgestellt werden. In Benutzerhandbüchern von HP-Druckern wird MIC nicht erwähnt. Eine Rückgabe eines Gerätes wird von Händlern unter Hinweis auf die Beratungshaftung akzeptiert, wenn im Verkaufsgespräch nicht in Bezug auf MIC aufgeklärt wurde (was praktisch nie geschieht).

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